Spirituelle Beiträge

Seelsorgeraum Stubai

Foto: Andreas Schönherr, Bild von Friedrich Complojer
Foto: Andreas Schönherr, Bild von Friedrich Complojer

Ostern 2024

Am Ende der Fastenzeit kommen wir zum größten und höchsten Fest, das die katholische Kirche feiert, zum Osterfest. Innerhalb einer Woche, von Palmsonntag bis zum Ostermorgen, erfahren wir vieles, das es im Leben auch wirklich gibt.

Von der großen Huldigung am Palmsonntag... über das gemeinsame Essen am Gründonnerstag... und den Liebesdienst Jesu an den Jüngern... bis hin zum Verrat. Die Gefangennahme im Garten Getsemani... über die Verurteilung... bis hin zur Kreuzigung. Von der Grablegung... bis zur Auferstehung. Keine andere Woche im Jahr enthält so viele unterschiedlichen Lebenssituationen, wie die Karwoche. Und all diese Situationen aus Jesu Leben finden wir vielleicht öfters auch in unserem eigenen Leben wieder:

Wo werde ich gerne gehuldigt? Mit wem esse und trinke ich gemeinsam? Wo leiste ich im Leben einen Liebesdienst an einem anderen Menschen? Wo wurde ich vielleicht mal gefangen genommen mit schrecklichen Worten, wo ich nicht mehr ausgekommen bin? Wo und wie wurde ich einmal verurteilt? Wo wurde ich buchstäblich ans Kreuz geschlagen, von anderen die mir Böses wollen? Wo wurde ich beiseitegeschoben damit mich niemand mehr sieht? Und wo fand ich meinen Frieden wieder bzw. wo erfahre ich meine Auferstehung?

Jesus ging diesen Weg für uns in dieser Karwoche: von den schönen Erfahrungen am Palmsonntag, durch das bitterste Leid, das er am Kreuz auf sich genommen hat. Am Karfreitag führt er uns alle hin zum schönsten, was uns Christen erwartet, die Auferstehung.

Er zeigt uns allen, dass wir durch das finstere Tal (Ps 23) wandern müssen, sodass wir hingelangen können zum ewigen Leben. Auch wenn wir es nicht verstehen können und wir oft keinen Ausweg mehr finden in den finsteren Stunden unseres Lebens, können wir aber darauf vertrauen, auch wenn es noch so schwerfällt, dass wir durch Jesus auferstehen werden. Durch ihn werden wir zum ewigen Leben geführt, auch wenn wir es hier auf Erden oft nicht verstehen.

Ein wunderschönes Bild dazu ist unser Auferstehungsbild in der neuen Verabschiedungskapelle in Neustift. Das künstlerische Bild von Friedrich Complojer versinnlicht diese Gedanken passend. Es zeigt uns wie das Kreuz, das wir alle oft im Leben erleben, das sehr stark mit den dunklen Farben dargestellt wird und somit auch nicht verleugnet wird, hinführt in den warmen Farben zum Sieg des Lebens, das uns zeigt, dass die Erlösung genauso zum Leben dazugehört und sogar stärker ist als das Leid. Jesus nimmt uns, mit all unseren Schwächen, mit zu einem neuen Leben.

Ich lade sie alle ein, heuer die Kar- und Ostertage bewusst mit uns zu feiern in den Kirchen unseres Tales. Lassen sie sich ein auf das Heilsgeschehen das wir durch Jesus erfahren dürfen und lassen sie sich vom ihm verwandeln, von der Erlösung der Auferstehung. 

 

PK Andrè Nardin             

 

Foto: Andreas Schönherr, Bild von Friedrich Complojer in der neuen Verabschiedungskapelle in Neustift