Die Pfarrgemeinde

in Fulpmes

Fulpmes gehörte ursprünglich zur Pfarrei von Telfes (Urpfarre). Als erste Kirche von Fulpmes gilt die spätmittelalterliche Sagererkapelle (heute Aufbahrungskapelle), die das um 1320 datierte Kreuz von der Kleebrücke beherbergt, ein großes romanisches Kruzifix. Eine größere gotische Kirche, deren Kreuzrippen sich als Baumaterial im neuen Kirchturm der 1746/47 von Franz de Paula Penz erbauten Pfarrkirche feststellen lassen, scheint abgetragen worden zu sein.

Mit der Einrichtung eines Benefiziats im Jahre 1745 wurde auch der Kirchen-Neubau betrieben. In den Jahren 1746/47 durch den kirchlichen Baudirektor Franz de Paula Penz geführt, konnte der Bau schon 1748 durch den Weihbischof von Brixen geweiht werden. Die Pläne stammen wohl von Josef Stapf (wie auch in Wilten), die Ausführung oblag dem Innsbrucker Maurermeister Umhauser. Im selben Jahr 1748 erfolgte die Erhebung zur Kuratie. Die Ausstattung erfolgte zügig im Wesentlichen 1747-50.
Seit 1891 ist Fulpmes eine eigene Pfarre, sie betreut aktuell rund 2750 Katholik:innen.

Außenansicht der Pfarrkirche zum Hl. Vitus in der Marktgemeinde Fulpmes

Die Pfarrkirche zum Hl. Vitus

Der Platz für den Neubau wurde durch einen Brand frei, dem drei Bauernhöfe zum Opfer fielen. Penz erwarb den Grund und erbaute ein Gotteshaus, das Kaiser Joseph anlässlich seines Besuches in Fulpmes stark beeindruckte. Er meinte, „es fehlen ihr wirklich nur die Achse und Räder, dass man sie als Muster durchs ganze Land führen könnte“.

Die Deckenfresken stammen von Georg Bergmüller, sie geben der Kirche zusammen mit der reichen Rokokostukkatur ein lichtes und freundliches Aussehen. Das Hochaltarblatt, von Grasmeir 1750 gemalt, zeigt den Hl. Vitus (Kirchenpatron) inmitten der 14 Nothelfer. Ein Reliquienschrein birgt die Gebeine des hl. Märtyres Clemens.

Filialkirche zur Hl. Margaretha

wurde ebenfalls 1746/47 erbaut, 1748 geweiht. Mehrmals wurde der kleine Zentralbau durch Hochwässer zerstört, sodass 1833 eine gründliche Erneuerung notwendig wurde. Das Innere zeigt Fresken der Katharina Mösl, bemerkenswert ist die reiche Ausstattung der Kirche. Es gibt hier eine Altarkrippe ebenso wie ein Heiliges Grab, das in Abständen zur Osterzeit aufgebaut wird.

Außenansicht der Kirche zur Hl. Margaretha in Medraz
Außenansicht der Pfarrkirche zum Hl. Vitus in der Marktgemeinde Fulpmes

Die Altar-Krippe

Die Krippenfiguren sind aus verleimten Zirbenbrettern geschnitten, daher der Name „Bretterkrippe“. Diese Figuren wurden 1918 von der Pfarre Fulpmes vom Finsterwirt in Brixen gekauft. Vorher (bis ca. 1890) waren die Figuren im Besitz des Kapuzinerklosters Brixen. Aus dortigen Aufzeichnungen geht hervor, dass die Figuren 1876 übermalt worden sind.

Im Zuge einer Restaurierung wurde die ursprüngliche Malschicht wieder freigelegt, eine Festlegung der Entstehung wurde nun möglich, datiert etwa zwischen 1700 und 1750.

Der frühere Fulpmer Pfarrer Rudolf Silberberger (1988 – 2007) und Kunstexperte hat in seiner Diplomarbeit die Figuren dem Brixner Maler Jakob Jenewein (geboren in Mieders) zugeschrieben, aufgrund einer gründlichen Analyse und Vergleichen mit anderen Werken.

1998 wurde die Hintergrundkulisse, ein Werk des Krippenkünstlers Franz Seelos aus Zirl, 1926 entstanden, von den Kapuzinern in Innsbruck erworben. Über der bethlehemitischen Landschaft ist die Entäußerung Gottes dargestellt, das Ablegen der göttlichen Herrlichkeit, seine Menschwerdung. (Nach Pf. Dr. Rudolf Silberberger)

Das Heilige Grab

Der Fulpmer Architekt Clemens Holzmeister hat mit seinem Entwurf für das Heilige Grab in unserer Pfarrkirche ein ganz besonderes und sehr ungewöhnliches Kunstwerk geschaffen. 1952 entstanden, vermittelt die Darstellung des Grabes Christi in einem mächtigen Mauerwerk tiefen Ernst. Darüber befindet sich ein Schrein, der nach der Auferstehungsfeier den über den Tod triumphierenden Christus zeigt. Den beeindruckenden Hintergrund liefert ein großflächiges violettes Tuch (schon während der Passionszeit verhüllt es den Hochaltar), auf dem ein riesiges Kreuz dargestellt ist.

Das Element der Grabkugeln wird, wie auch in den bekannten älteren Gräbern, auch in diesem Heiligen Grab eingesetzt: aus Mauernischen leuchten die bunten Kugeln und geben dem sonst eher düsteren Grab Licht und Lebendigkeit. Die Figuren, die die Geschehnisse vor der Grabkulisse in der Karwoche darstellen, sind alle alter Herkunft: die Abendmahlszene, der „Blutschwitzer“, der „Grablieger“ oder der „Auferstandene“.

So bietet sich für Besucher des Gotteshauses in der Karwoche ein bemerkenswertes Gesamtkunstwerk mit Elementen verschiedener Jahrhunderte, das beeindruckt und anspricht.

Außenansicht der Kirche zur Hl. Margaretha in Medraz
Ministranten Fulpmes

Ministranten

Summa summarum überwog eindeutig das lachende Auge: Nach so vielen Monaten in Minimalbesetzung zogen 32 Ministrant:innen gemeinsam in die Pfarrkirche ein!
Eine besondere Freude war es auch, dass der zukünftige Jungschar- und Jugendseelsorger Pater Peter Rinderer diesen Gottesdienst mit uns gefeiert hat und dass eine Gruppierung des Kirchenchors unter der Leitung von Pfarrkoordinator Josef Wetzinger die Miniaufnahme musikalisch so schwungvoll gestaltet hat.

Kirchenchor und -musik

In Telfes wie in Fulpmes hat die Kirchenmusik, in vokaler wie instrumentaler Besetzung, eine weit zurückreichende Tradition, nachweislich bis in das 18. Jahrhundert. Die heute bestehende Kirchenmusik mit Kirchenchor trägt ihre Wurzeln im 1975 neu gegründeten Kirchenchor Telfes, der in der Folge das vokal-instrumentale Musizieren immer weiter ausbaute und an die frühere Tradition anknüpfen konnte. 1994 wurde auch der Kirchenchor in Fulpmes neu gegründet. Im Jahre 2004 fanden beide unter der Leitung von Josef Wetzinger stehenden Ensembles zum Verein „Kirchenchor und Kirchenmusik Fulpmes-Telfes“ zusammen.

Der Chor zählt derzeit 20 Sängerinnen und Sänger, die mit viel Freude und Engagement ihren Beitrag zur Kirchenmusik leisten. Instrumentalensembles verschiedener Besetzungen und Größe, dabei musizieren Professionisten zusammen mit Laien, ergänzen das Klangbild. An hohen kirchlichen Feiertagen gestalten Chor und Kirchenmusik in einer der beiden Pfarren die Liturgie, vorwiegend mit klassischer Literatur. Konzerte mit geistlicher Musik stellen besondere Höhepunkte dar.

Der Chor probt regelmäßig montags von 19:30 Uhr bis 21:30 Uhr im Pfarrsaal Fulpmes.

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Pfarrgemeinderat

Alle sechs Jahre hat das Kirchenvolk die Möglichkeit in den Gemeinden einen Pfarrgemeinderat zu wählen. 2022 wurde zuletzt gewählt und der neue Pfarrgemeinderat setzt sich aus folgenden Mitgliedern Zusammen:

  • Obfrau: Magdalena Pfurtscheller

  • Obfrau-Stvin.: Silvia Baldassari

  • Helena Brunner

  • Marisa Schwarz

  • Nora Mann

  • Maria Margreiter

  • Stefan Schmid

  • Gabi Tanzer

Familienteam Fulpmes

Seit etwa fünfzehn Jahren gibt es in Fulpmes das Familienteam, das von engagierten Müttern und Vätern gegründet wurde.
Das Familienteam veranstaltet im Laufe eines Kalenderjahres mehrere Aktivitäten innerhalb und außerhalb der Kirche: Fixe Programmpunkte sind z.B. das Adventfenster - ein besinnlicher Nachmittag in der Adventszeit mit kleiner Wanderung durchs Dorf, Familiengottesdienste übers Jahr verteilt mit Musik und auflockernden Elementen für Kinder, eine Auferstehungsfeier für Kinder am Karsamstag, ein halbtägiges Spielefest im Freien, meist vor dem Widum in Fulpmes, ein Einkehrwochenende im Sommer mit einer Übernachtung und viel Spaß und Action ...
Wir sind eine Gemeinschaft, in der wir uns als Team verstehen und in die sich jede Person in ihrer Art und Weise je nach zeitlicher Möglichkeit einbringen kann. Große Unterstützung erhalten wir bei unseren Aktivitäten stets von Diakon Helmuth Zipperle.
Wir sind immer offen für neue Mitglieder, Ideen und Anregungen und freuen uns auf viele weitere schöne Erlebnisse.

Viele Grüße von Theresa, Katrin, Helena, Silvia, Sabrina, Christina
Unsere E-Mail-Adresse lautet: familienteam.fulpmes@gmail.com

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